Schaibaniden

Schaibaniden
Schaibaniden,
 
sunnitische Dynastie in Mittelasien (1500-1598/99), die von Dschingis Khans Enkel Schiban (arabisiert Schaiban, 13. Jahrhundert) abstammte. Mohammed Schaibani (* 1451, ✝ 1510) vertrieb um 1500 die Timuriden aus Transoxanien und begründete ein Usbekenkhanat, zu dem u. a. die Städte Buchara, Balkh, Samarkand und Taschkent sowie Charism und zeitweise Teile von Khorasan gehörten. Es war in Lehnsgebiete für die wichtigsten schaibanidischen Stammesfürsten aufgeteilt, die untereinander beständig Krieg um die Oberherrschaft führten, bis sie von Abdullah, dem bedeutendsten Schaibaniden-Herrscher, unterworfen und geeinigt wurden. Abdullah, der erst nach dem Tod seines Vaters (1583) als Abdullah II. offiziell Khan wurde, aber schon vorher faktisch herrschte, machte 1557 Buchara zur Residenz des Reiches, das nach seinem Tod (1598) bald zerfiel. Nachfolger der Schaibaniden in Buchara wurden 1599 die Djaniden.

Universal-Lexikon. 2012.

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